Wäre die Lebensmittelverschwendung ein Land, dann wäre sie der drittgrößte Emittent von Treibhausgasen weltweit. Rein rechnerisch könnte man mit dem, was der globale Norden an Lebensmitteln wegwirft, alle global Hungernden ernähren. Natürlich sind das Gedankenspiele und dennoch zeigen sie eindrucksvoll auf, welche Dimension das Problem Lebensmittelverschwendung besitzt.
Die Rolle, die jede*r individuell in diesem Kontext spielt, wird durch folgende Zahlen deutlich: Etwa zwei Drittel der Lebensmittelverschwendung in Deutschland sind vermeidbar und über die Hälfte entsteht nicht etwa in der Gastronomie oder im Supermarkt, sondern bei uns Konsument*innen zuhause. Das Problem ist also riesig und es betrifft uns alle unmittelbar. Wie können wir dagegen aktiv werden? Wie können wir die Politik verbessern, die es in den letzten Jahrzehnten chronisch verschlafen hat, Maßnahmen zur Eindämmung von Lebensmittelverschwendung zu ergreifen?
Diese Fragen haben wir uns in unserem Workshop am 27.10.2021 gestellt, gemeinsam mit Alicia, einer Referentin der Bildungs-AG von foodsharing Stuttgart. Foodsharing setzt sich dafür ein, gegen die Lebensmittelverschwendung in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorzugehen. Aktiv werden kann dort jede Person, indem sie sich auf der Plattform foodsharing.de registriert und in Gastronomie- oder Supermarktbetrieben noch genießbare Lebensmittel abholt, die andernfalls wegen Überschuss, Schönheitsmängel und vieler anderer Gründen weggeworfen würden. Außerdem ist foodsharing auch weiteren Ebenen aktiv, z.B. in der Politik und der Bildungsarbeit. Besucht werden kann die Initiative online unter www.foodsharing.org.
Ein Bericht von Maria Höller